Daß eine Scheidung meist etwas ganz Schlimmes für einen Mann in Deutschland, Österreich oder der Schweiz darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Mit einer Ehe hat eine Frau den Mann am Haken, und bei einer Scheidung stellt man dann fest, daß da auch noch jede Menge Widerhaken dran hängen.
Weitverbreiteter Irrglaube ist, daß das an dem Familienrecht liegt, das quasi durch die Eheschließung dann all die verhängnisvollen Dinge bei einer Scheidung regelt. Wenn man erst gar nicht heiratet, kann einem ja nichts mehr passieren. Das schlimme, altbackene, konservative Konstrukt "Ehe" ist schuld, und so wollen viele junge Männer einfach nicht mehr heiraten. Da muß schon manches, von Torschlußpanik gepeinigte Weibchen kurz vor der Wand gehörig die Beine breit machen und dem potenziellen Versorger das Hirn wegvögeln, daß er doch noch zum Standesamt mitdackelt (oder sollten wir besser sagen "mitpudelt"?).
Wer als Mann diesem Drang widerstehen kann, wird sich sagen: Schlimmstenfalls kommt es zu einer Trennung. Da ist man die Frau schnell los, es gibt keinen Versorgungsausgleich, keinen Zugewinnausgleich, keinen Trennungsunterhalt, keinen nachehelichen Unterhalt, kurzum alle Schweinereien des Familienrechts sind für den Mann ohne Bedeutung.
Leider ist das ein böser Mythos. Schon das bloße Zusammenleben ohne Trauschein (für Schweizer: das "Konkubinat"), eine gemeinsame Wohnung, ganz zu schweigen von gemeinsamen oder übernommenen Kindern (Frauen und Pudel faseln da gerne euphemistisch von der "Patchwork Familie") führt zu weitreichenden rechtlichen Auswirkungen.
Das Familienrecht liegt immer mit im Bett, selbst wenn man als Mann überhaupt nichts mit Familie zu tun haben will. Es liegt selbst dann noch mit Dir im Bett, wenn mit Deiner Partnerin dort schon lange nichts mehr läuft und Sex ein Fremdwort ist - aber das ist eine andere Geschichte.
Wir stellen also fest: Eine Trennung ohne Ehe ist besser als eine Trennung mit Ehe, aber Probleme bei der Trennung gibt es trotzdem fast immer. Wieviele Fragen prasseln dem Mann da gleichzeitig auf das Gehirn und die Psyche ein!
Wie die Trennung vorbereiten? Wie die Trennung durchziehen?
Welcher Schritt zuerst? Was muß ich tun, was beachten?
Wie die Trennung mitteilen / ansprechen bei der Freundin / Partnerin?
Wie den Kindern erklären?
Brauche ich einen Anwalt? Wenn ja, welcher Anwalt?
Wer zieht aus? Wer darf in der Wohnung bleiben bzw. im Haus?
Die Batterie an Fragen hört gar nicht auf, Dir brummt der Schädel, Du kannst nicht schlafen und spätestens jetzt weißt Du: Trennung tut weh.
Alles beiseite zu schieben und die Entscheidung für die Trennung ins Ungewisse zu vertagen, ist jedenfalls eine denkbar schlechte Idee. Frauen sind in der Regel ein gutes Stück sensibler als wir Männer. Das heißt, wenn Du als Mann merkst, daß in Eurer Partnerschaft etwas nicht ganz rund läuft, hat die Partnerin das schon lange gemerkt. Das dümmste, was dem Mann nun passieren kann, ist, daß SIE Fakten schafft und die Trennung einleitet, während ER noch passiv herumeiert.
Nicht umsonst ist die Statistik an dieser Stelle eindeutig: In den allermeisten Fällen wird eine Trennung von der Frau eingeleitet.
Wer als Mann von einer Trennung überrascht wird, hampelt unvorbereitet den Ereignissen hinterher und muß sich in größter Zeitnot erst einmal um ganz unangenehme Dinge kümmern: Beispielsweise wenn die Freundin beim Anwalt war, der nun mit einem bedrohlich aufgeblasenen Schreiben voller fauler Vorwürfe mitteilt, daß er beim Familiengericht per einstweiliger Anordnung die Zuweisung der gemeinsamen Wohnung beantragt hat. Sein "Kumpel" Familienrichter entscheidet recht flott, daß der böse Mann innerhalb von drei Tagen für eine unbestimmte Zeit auszuziehen hat - aus einer Wohnung, die er selbst bezahlt hat und selbstverständlich auch weiter bezahlen darf.
Noch schlimmer, wenn das ganze mit einer Falschbeschuldigung der Frau z.B. wegen sexueller Belästigung oder Vergewaltigung garniert wird. Dann darf der kriminalisierte Mann sich nicht nur um seinen von der Polizei "begleiteten" Auszug (in Österreich: "Wegweisung") innerhalb von 15 Minuten kümmern, sondern auch noch um die Folgeerscheinungen einer Strafanzeige.
Es lohnt sich also, rechtzeitig vor einem solchen Alptraum-Szenario seine Beziehung immer wieder sehr kritisch zu prüfen, um dann im richtigen Augenblick vorbereitet zu sein und die richtigen Dinge zielgerichtet und aktiv zu tun.
Unser Leistungspaket 4 "Vorsorge" hilft dabei, daß Trennung nur so weh tut, wie es wirklich nötig ist.
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